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Die SAGKB und ihre Geschichte

Historisches zur KIP in der Schweiz und zur SAGKB
von Dr. med. Jörg Walter Roth, erster Präsident der SAGKB


Hanscarl Leuner: Vater der KIP
Der Vater des Katathymen Bilderlebens (erst 1993 Katathym-imaginative Psychotherapie genannt, weshalb ich es zuerst noch weiterhin KB nenne), Prof. Hanscarl Leuner, hatte von etwa 1948 an das KB jahrelang alleine entwickelt, zuerst in Marburg und dann in Göttingen. Er hatte sich lange gegen offenen und versteckten Widerstand seiner Chefs und Kollegen behaupten müssen, denn nach der Nazizeit, in welcher analytische Therapien fast völlig verboten waren, wollten diese Chefs und Kollegen lange Zeit fast nur noch reine analytische Psychotherapien dulden, und lehnten jede kreative Neuerung vehement und teils auch oft bösartig ab.

Die ersten Verbündeten und Helfer für Herrn Leuner in Sachen KB, das zuerst Symboldrama geheissen hatte, waren daher vorwiegend niedergelassene Kollegen, z.B. Günther Krapf, praktischer Arzt in München, H.-G. Schmidt, Kurarzt in Willingen, Edda Klessmann, Kinderpsychiaterin in Lemgo und Hannelore Eibach, Psychiaterin in Göttingen. Sie alle, später zusammen mit vielen anderen, hatten für die Entwicklung einer wirksamen, den therapeutischen Alltag wesentlich erleichternden Therapie Verantwortung übernommen, immer in engster Zusammenarbeit mit Herrn Leuner.

KIP in der Schweiz
Das Katathyme Bilderleben kam wohl um jene Zeit in die Schweiz, als das erste Buch von Hanscarl Leuner übers KB, die erste Ausgabe des Grundstufenbuches 1970 (damals noch Unterstufe genannt) erschienen war, vielleicht auch schon etwas früher mit Schweizern, welche an den Lindauer Psychotherapiewochen Prof. Leuners oder Günther Krapfs Seminare über KB besucht hatten.

Von einer solchen Seminarteilnehmerin habe ich im Jahre 1972 erstmals vom KB gehört. Sie berichtete in einer Fallbesprechung in der Psychiatrischen Klinik Rheinau begeistert über eklatante und wie es schien leichte und erst noch irgendwie verständliche Therapieerfolge. Der Name dieser Psychologin soll hier, Ehre wem Ehre gebührt, erwähnt werden. Er lautet Claudia von Albertini. Ich war damals von ihren Therapieerfolgen sehr beeindruckt, hatte ich doch als Assistent der Psychiatrie im ersten Lehrjahr noch keine wirklichen Therapiefortschritte gesehen, geschweige denn selber zu solchen beigetragen. Nur wenige Tage später fand ich nach einer Analysestunde in Zürich das KB-Unterstufen-Buch in der kurz zuvor neu eröffneten Filiale der Buchhandlung Hans Huber am Zeltweg.

In den folgenden Wochen arbeitete ich dieses Buch intensiv durch, therapierte diverse Patienten der Akutstation P in Rheinau und hatte neben vielen Schwierigkeiten auch einige Erfolge. Der erste sichtbare Therapieerfolg bestand in der Beseitigung der Symptome bei einer jungen Patientin mit hysterischer Beinlähmung nach etwa 10 KB-Sitzungen.

Als es vom Buch nichts mehr zu lernen gab, alle greifbaren Publikationen übers KB gelesen waren, und ich mit der KB-Selbstbehandlung nach den Vorschlägen von Paul Kosbab, einem Amerikaner und frühen Schüler Leuners, noch mehr Interesse am KB gewonnen hatte, schrieb ich am 7.1.1974 an Prof. Leuner nach Göttingen und bekam von ihm nach nur gerade 11 Tagen eine ermutigende Antwort mit einer Einladung zu einem KB-Seminar anlässlich der Lindauer Wochen und anschliessenden Fall-besprechungen anfangs Mai 1974 und dem Hinweis auf die ersten Zentralen Seminare der AGKB in Willingen im Sauerland Ende Mai 1974. An allen drei Veranstaltungen nahm ich teil.

Weil ich zu jener Zeit bereits an der Psychiatrischen Uni-Poliklinik PUPK Bern arbeitete, konnte ich meine wachsende Begeisterung an einem Ort der Psychotherapie unter vielen Interessierten ausstreuen, bekam von Dr. Hannes Hodel, dem stv. Direktor der PUPK, und vielen Kollegen grosse Unterstützung. So wurde z. B. Prof. Leuner im Februar 1975 zu Vortrag und Seminar an die Poliklinik eingeladen (und zur Hauptsache vom Kanton Bern finanziert), KB-Therapien intensiv an den wöchentlichen Supervisionen der Poli besprochen, Therapien koordiniert etc. und so die Grundlagen für eine Schweizer KB-Therapeutengruppe geschaffen.

Gründung der SAGKB
Die Gründung der SAGKB fand anlässlich des ersten Schweizer KB-Seminars am 29.1.1977 in der PUPK Bern statt. Die Vereinsgründung war eine eher kleine Sache, es hatte nur ein paar Gespräche, Telefone und den Entwurf von Vereinsstatuten gebraucht. Dazu die Bereitschaft einiger Freunde und Kollegen, bei der Vorbereitung des Vereins mitzumachen. Es waren dies v.a. Albert Erlanger aus Zürich, den ich schon in Rheinau kennen gelernt hatte, und Hansruedi Gehring, damals ebenfalls aus Zürich. Sie beide traten auch in den ersten Vorstand der SAGKB ein, der trotz der Kampfwahl für einen der Posten zuerst nur mit drei Personen besetzt war.

Mit der Gründung der SAGKB und den jedes Jahr entsprechend dem Vorbilde der Seminare der deutschen AGKB zweimal jährlich abgehaltenen KB-Seminare hatten wir ein Bedürfnis entdeckt. In Bern an der PUPK, in Murten/Muntelier, in Luzern und in Fürigen hatten wir in den ersten 15 Jahren seit dem 2. Seminar jedes Mal über 110 Teilnehmer, 1984, nach dem ersten von der SAGKB ausgerichteten internationalen KB-Kongress in Interlaken sogar fast 180. Die KB-Ausbildung war damals in ihrer Art konkurrenzlos.

Die Arbeit des Vorstandes, des Sekretariats und der Dozenten war lange Zeit vorwiegend auf die Abhaltung der Seminare, die Ausbildung von Dozenten, Supervisoren, Lehrtherapeuten und auf die Durchführung lokaler, regelmässiger KB-Therapie-Supervisionen, z.B. in St. Gallen, Schaffhausen, Zürich, Luzern, Basel, Lausanne und natürlich in Bern und auf diverse Vorträge bei lokalen Postgraduate-Veranstaltungen konzentriert. Wir haben das KB-Feld Schweiz auch von verschiedenen Hobby-Ausbildern und selbsternannten Dozenten freihalten müssen; und damit sicher viel für die Qualität der Ausbildung und den guten Namen des KB getan.